Fünf Monate in Indien. Man gewöhnt sich an das Chaos hier, gewinnt verschiedene Dinge lieb. Einige meiner Mitbewohner sind mir richtig ans Herz gewachsen in der Zeit. Die Firma wird mir auch fehlen. Die Arbeit hat Spaß gemacht und meine Teamkollegen sind echt klasse. Ein Team und eine Firma sind in Indien wirklich so etwas wie eine Familie. Meine Kollegen haben mich immer auf alle erdenkliche Weise unterstützt. Viele von ihnen haben für lange Zeit in den USA gearbeitet und leisten eine hervorragende Arbeit. Ich habe das Angebot auf eine Stelle als leitender Entwickler bekommen. Die Bezahlung ist allerdings nur auf indischem Niveau. Das Ganze rechnet sich also nicht. In den Niederlassungen in Deutschland und den USA werden zur Zeit keine neuen Entwickler mehr eingestellt. Unter diesen Bedingungen trennen sich die Wege von mir und MSC.Software vorerst.
Während ich diesen Eintrag schreibe bin ich bereits wieder in Deutschland. Mein Gepäck hat inzwischen auch mit leichter Verspätung den Weg nach Hause gefunden. Ich genieße die Ruhe und die saubere Luft, muss viel daran denken, dass ich vor wenigen Tagen noch in einer ganz anderen Welt gelebt habe. Eine Welt, die kaum unterschiedlicher als Deutschland sein könnte. Und doch ist sie ein Teil von mir geworden. Ein Bekannter in Pune sagte kürzlich: "Als Europäer hat man nur zwei Alternativen, um mit Indien klarzukommen, entweder man wird verrückt oder man wird gelassener." Verrückt bin ich nicht geworden. Dafür um einiges reicher an Erfahrung und an guten Freunden aus der ganzen Welt. Ich freu mich jetzt schon darauf, sie irgendwann wiederzusehen und über die verrückte Zeit in Indien zu plaudern.

Draußen sind 20°C - aber ein Weihnachtsbaum muss sein






























